Montag, 4. Februar 2013

Letzte Etappe unserer Ostküstenreise



Magnetic Island

Nachdem wir die wunderschönen Whitsundays hinter uns lassen mussten, ging es 5 Stunden mit dem inzwischen allseits vertrauten Bus weiter nach Townsville. Dort angekommen setzten wir auf einer mehr oder weniger schaukligen Bootsfahrt mit der Fähre zu unserem eigentlichen Ziel Magnetic Island über.

Nachdem wir dann auf unserer Fahrt im vollgestopften Bus durch so ziemlich jede Gasse der Insel gegurkt waren, wurden wir schließlich endlich in unserem Hostel abgesetzt.
Das Hostel erwies sich mehr als einfach nur nett, es gab kleine Hütten in dem jeweils 6-8 Leute lebten und die direkt am Strand auf die Klippen gebaut wurden. Die Zimmer waren zwar ziemlich klein und heiß, dennoch die traumhafte Lage direkt am Strand machte das Ganze wieder wett.

Hütten auf Magnetic Island
Nach 2 Tagen am Pool liegen und in der Sonne braten (und mehrmals täglich von plötzlichen abartigen Regengüssen, die uns wohl schon mal auf das tropische Cairns vorbereiten sollten) waren wir aber auch ganz froh, die Insel dann wieder zu verlassen, denn wirklich viel zu tun gab es nicht, außer einen Tierpark zu besuchen, der uns aber zu teuer war und eben sich in der Sonne braten zu lassen.

Regnerisch und ziemlich schauklig ging es dann morgens mit der Fähre wieder zurück ans Festland und nachdem wir dann noch ein wenig durch Townsville irrten, was wir aber nicht sonderlich spannend fanden, ging es mit dem Bus 5 Stunden weiter nach Cairns, in denen es ohne eine einzige Unterbrechung aus Kübeln schüttete und die Felder neben der Straße schon richtig geflutet waren. Faszinierend war auch zu sehen, wie sich plötzlich die Landschaft änderte, und die Straße nicht mehr von trockenen, kahlen ja fast wüstenähnlichen Landschaften gesäumt wurde, sondern alles wieder grün und bewachsen war.

Cairns & Great Barrier Reef, Cape Tribulation

Schon als wir abends in Cairns ankamen, wurde uns klar, das wird eine verdammt heiße und regnerische Zeit. Nun ja, jeder hatte uns gesagt, dass die Temperaturen tropisch sind und Januar jetzt vielleicht nicht die perfekte Reisezeit ist, um nach Cairns zu fahren, aber was dachten wir uns: Najaaa so schlimm wird’s bestimmt nicht werden!

Cairns und seine täglichen Regenfälle
Kurze Zusammenfassung zu Cairns: Es ist heiß, verdammt heiß, die Luftfeuchtigkeit beträgt fast jeden Tag um die 90 Prozent, das heißt man kommt aus der Dusche und sofort läuft einem der Schweiß runter. Kein Witz ich glaub keiner von uns beiden, hat im Leben so sehr geschwitzt wie in Cairns. Und das Schöne: Alle Läden sind ultra klimatisiert, das heißt man läuft vor Schweiß triefed in den Laden rein und plötzlich hat man mindestens 15 Grad Temparaturunterschied zu außen, friert dann sogar, weil ja alles an einem nass ist und zack kaum läuft man wieder raus, ist es als würde man gegen eine heiße Wand knallen.

Also braucht man nicht wirklich! Ansonsten etwas wirklich richtig Schönes hat Cairns nicht zu bieten, man kann am Strand nicht ins Wasser wegen den schnuckeligen Salzwasserkrokodilen und natürlich den ganzen Quallen, also gibt es eine Lagune am Strand, in der man baden kann, aber wie ihr euch denken könnt: Nein das Wasser ist nicht erfrischend! Die Temperatur beträgt auch so um die 27 Grad.

Das Lustige war, dass erst 2 und zum Schluss sogar 4 unserer alten Mitbewohner aus Forest Lodge irgendwie in Cairns festgesteckt waren, weil Busse und Züge aufgrund des Zyklons, der Ende Januar die australische Ostküste heimsuchte, nicht mehr fuhren. Also konnten wir Ex- Flodger wenigstens jeden Abend zusammen essen gehen, zusammen an die Lagune gehen und chillen, uns gemeinsam über das schreckliche Wetter und unsere Scheiß Hausvermietung in Sydney aufregen und natürlich war es schön mal wieder Freunde zu treffen, die man schon länger kennt nicht nur so oberflächlich und wir hatten einander immer viel zu viel zu erzählen!

An Tag 3 unseres Cairns Aufenthalts ging es ab in den tropischen Regenwald. JUHUUUU es hat ja nur seit 2 Tagen permanent geregnet und auch auf der Busfahrt erzählte uns unsere Fahrerin fröhlich wie viele Autos hier und dort schon von der Straße abgekommen sind, welche Felswände wann auf die Straße gerollt waren, wegen zu viel Regen und wo die Autos ständig so überall stecken blieben.
Nachdem wir dann noch über die giftigsten Schlangen (Ja die giftigste Schlange der Welt lebt dort im Regenwald und kann mit ihrem Gift 100 Menschen auf einmal töten), Krokodile, die gerne mal arme Hunde am Strand verschlingen, Spinnen und allerlei Krankheiten, die die Moskitos auf uns übertragen können aufgeklärt wurden, stieg die Vorfreude absolut ins Unermessliche!
Lustiges Straßenschild auf dem Weg nach Cape Trib

Gegen Mittag ging es dann zu einer Krokodilbootsrundfahrt auf dem Daintree River, bei der es ebenfalls zum Großteil in Strömen schüttete und die Krokodile wohl eher aufgrund des Hochwassers geflüchtet waren und hinter den Dämmen lauerten (wahrscheinlich um die Leute, die mit ihren Karren irgendwo absaufen zu verspeisen). Nun ja ein 2 Meter langes Krokodil sahen wir aus einiger Entfernung und daraufhin ging es zum Glück zurück in den Bus, in dem wir uns vor den Bedrohungen der Wildnis sicher fühlten.
Das einzige Krokodil, das wir eblickten

Nach einer weiteren kurzen Busfahrt ging es dann los zu einem Bushwalk. Um den monsunartigen Regenfällen und den unzähligen Moskitos so gut wie möglich zu entgehen, schlüpften wir in unsere ultraheißen Regenponchos-Kondome und ab ging es in Regenwald. Nachdem auf halber Strecke ein umgefallener Baum uns den Weg versperrte, mussten wir leider umkehren.
Bushwalk

Warnschild vor Krokodilen am Daintree River (war an Tag 2 aufm Rückweg, daher das gute Wetter)
Wir und unsere Regenpochos im Regenwald 
Um 1 Uhr mittags kamen wir dann an unserem Hostel an, das, wie sollte es auch anders sein,inmitten des Regenwalds lag, und wirklich es gab NICHTS drum rum, NICHTS außer Millionen Hektar Regenwald! Die Hostelanlage bestand aus etwa 15 Hütten, einer kleinen Bar und einem Strandzugang, an dem man sich sogar Kajaks ausleihen konnte! Nun ja aus lauter Frustration, wie wir denn jetzt 24h inmitten des Busches verbringen sollten, legten wir uns erst mal einige Stunden schlafen, da wir uns in unserer Hütte sicher vor den Gefahren des Urwalds führten.

Am Abend hörte es dann auch endlich mal auf zu regnen und wir wagten uns an den Strand. Wirklich entspannen konnte man sich aber auch da nicht, im Wasser, so wurde uns gesagt, wimmelte es von Haien, Krokodilen und Quallen und im Urwald, der sich direkt hinter uns befand, gab es ja wie wir wussten Schlangen, Rieseninsekten und Spinnen.
Strand bei unserem Hostel
HELP! - Strand in Cape Tribulation 

Nach einem richtig leckeren Abendessen, das unsere hungrigen Mägen füllte uns uns ein wenig von der seltsamen Atmosphäre ablenkte,  hingen wir noch ein Wenig in der Dschungelbar herum (sprühten uns natürlich im Halbstundentakt mit Moskitospray ein) und lernten ein paar nette Mädels aus England und Amerika kennen und trafen eine Schottin wieder mit der wir schon einmal in Noosa abends rumgehangen hatten.
Allgemein muss man sagen, dass wir von so vielen witzigen Zufällen heimgesucht wurden, bei denen wir Leute, die wir zuvor schon mal irgendwo getroffen hatten an den komischsten Orten wiedertrafen.

Gegen 22 Uhr wurden wir dann müde und wollten uns auf den Weg Richtung Hütte machen. Das Ganze gestaltete sich aber schwieriger als erwartet! Wir liefen auf einem etwa 2 Meter breiten Pfad etwa 200 Meter mitten durch den Dschungel und ihr könnt euch nicht vorstellen, was für seltsame und extrem laute Geräusche aus dem Urwald kamen. Wir hatten Angst des Grauens, wussten aber, dass wir auf keinen Fall rennen dürfen, weil die Schlangen auf Vibration reagieren und wenn man dann anfängt zu rennen und dann eine Schlange auf die Idee kommt einem zu folgen, hat man verloren. Nun ja nach etwa 5 Minuten Knieschlottern kamen wir sicher und noch lebend in unserer Hütte an, die wir auch bis zum nächsten Morgen, nicht mehr verlassen wollten.

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter erheblich verbessert, es war keine Wolke am Himmel und natürlich irre heiß und tropisch. Also setzten wir uns noch eine Weile an den Strand, um zu entspannen und ein paar Fotos zu schießen, waren jedoch sehr froh, als wir um 1 Uhr mittags wieder mit dem Bus aufgepickt wurden.

Von da an ging es mit unserem Tourguide noch zu einer Eisfabrik, in der Eis aus den ganzen heimischen tropischen Früchten, die wir zum größten Teil überhaupt nicht kannten, hergestellt wurde. War eine leckere Erfrischung bei der Hitze!

Im Anschluss ging es noch nach Mossman, in ein Aborigines Reservat, in dem wir in einem glasklaren Felsfluss schwimmen konnten und noch eine kleine Einweisung über die dort lebenden Aborigine Stämme und deren Bemalung erhielten.

Mossman River



Flodge Reunion am Mossman River
Ausblick über den Urwald und das Meer auf dem Weg zurück nach Cairns
Daraufhin ging es ENDLICH heimwärts Richtung Cairns uns selten freuten wir uns so sehr auf ein Hostel, wie dort. Mission Dschungelcamp erfolgreich beendet, doch so wirklich war das Leben im Busch nix für uns!

Die Gesamtkilometer, die wir von Sydney bis Cape Tribulation per Bus insgesamt zurückgelegt hatten sind 2945!!! Das ist ungefähr so viel wie einmal von Süden nach Norden durch ganz Europa und es war „nur“ die Ostküste Australiens!

Zurück in Cairns trafen wir dann erst mal wieder unsere Flodge Freunde (die wir zufällig auch beim Baden im Fluss auf unserer Cape Trib Tour getroffen hatten) zum Abendessen im Woolshed.
The Woolshed ist die Backpackerkneipe schlecht hin, aber wir haben dort immer Abendessen für lau bekommen, durch unser Hostel. Ebenfalls zu erwähnen ist der Australia Day, der anstand und den wir natürlich auch mitfeiern mussten. So ganz verstanden wieso und weshalb und warum man das Ganze feiert, haben wir bis heute nicht, aber überall wurden Flaggen aufgehängt, jeder hatte Kleidung mit der Australiaflagge an und Aufklebetattoos im Gesicht und schrie“ Happy Australia Day Mate!“ .Nun ja im Grunde ist dieser Tag wohl doch auch nur ein Tag um schon früh morgens, damit zu beginnen sich einen hinter die Binde zu leeren!

Das Größte Highlight unseres 7tägigen Cairns Aufenthalts, war unser Tagesausflug ans Great Barrier Reef, bei dem wir Tauchen gingen. Um 8 Uhr morgens lief unser Schiff in Cairns aus und es gab lecker Frühstück und wir fuhren etwa eine Stunde (es war ziemlich schauklig) raus zum Riff. Die Aufregung stieg, den keiner von uns beiden war je zu vor getaucht und wir hatten keine Ahnung was uns erwarten wird und wie es so wird doch eine Flasche zu atmen.
Wir wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und es war immer so, dass 2 Leute einen Instruktor dabei hatten, der je einen von uns an je einer Hand führte.

Unsere Gruppe musste noch ein wenig warten, also ging es für uns erst mal zu einer Glasbodenboottour, bei der wir uns schon mal einen ersten Eindruck vom Riff verschaffen konnten.
Zurück an unserem großen Schiff angekommen, schlüpften wir bald in unsere Tauchanzüge, die wir aufgrund der Quallen tragen mussten, bekamen Gewichte umgeschnallt und zogen unsere Flossen an und bald bekamen wir dann auch die schwere Flasche auf den Rücken und wurden ins 29 Grad warme Nass geschubst.
Wir hatten zuvor schon Infos über Ohrendruckausgleich, Handzeichen und alles was man sonst eben noch so wissen muss bekommen. Unsere Tauchlehrerin war echt nett und hat uns ganz langsam vorsichtig in die Tiefe geführt. Aufgrund Thees Ohrendruck, den sie auch im Flugzeug immer verspürt und weshalb sie schon die ganze Zeit so Schiss vor dem Tauchen hatte, kamen wir nicht weiter als 4 Meter, aber Hey wie viele können schon sagen sie sind im Great Barrier Reef getaucht! ;)
Nachdem wir 20 Minuten umhertaucht waren und die Schönheit des Riffs auf uns wirken ließen, unterwegs trafen wir Nemo, Dori ,eine Schildkröte und hunderte bunter wunderschöner Fischis, ging es für uns zurück zum Boot.

Nach einem richtig leckeren Mittagessen, legte das Boot ab und es ging zu einer zweiten Ankerstelle, an der wir nochmal schnorcheln konnten. Dort war das Wasser um ein vielfaches klarer, als an der Ersten und das Riff höchstens 3 Meter tief, das heißt wir konnten auch einfach so runtertauchen, ohne Flasche, und der Anblick war einfach atemberaubend, obwohl man teilweise natürlich schon Schäden am Riff erkennen kann. An vielen Stellen sieht man abgestorbene Korallen, die einfach nur noch grau sind. Dennoch das Great Barrier Reef war mit Sicherheit eines der schönsten Dinge, die wir in Australien gesehen haben!
Schnorcheln im Great Barrier Reef
Aufnahme des Riffs mit unserer Unterwasserkamera

Nach etwa einer weiteren Stunde Umherschnorcheln und unzähligen Aufnahmen mit unserer Unterwasserkamera, ging es zurück zum Boot und nach reichlich Snacks (das Essen auf dem Boot tat unserer Figur mal wieder nicht gut!) legten wir ab und es ging zurück nach Cairns, wo so gleich nach unserer Ankunft die nachmittäglichen starken Regenfälle loslegten.

Das war im Groben unser Bericht des 7 tägigen Aufenthalts in Cairns, das uns nicht so wirklich gefiel, zum Einen waren die Temperaturen und die Schwüle einfach zu viel für uns, zum anderen hat Cairns einfach keinen Charme,  es ist eine eigentlich hässliche Stadt und zum Dritten gibt es unendlich viele Aborigines auf den Straßen, die in der Gegend rumpöbeln, betrunken sind und sich schlägern. Auch wenn es traurig ist, aber man sah in Cairns einfach gut, wie die Aborigines von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden und daher sozial viele Probleme bereiten.

Am 30. Januar mussten wir uns Mädels uns nach über 4 Monaten gemeinsamer Reise voneinander tränenreich verabschieden. Für Jule ging es am frühen Nachmittag zurück nach Sydney und am 31. dann endlich zurück nach Deutschland. Thee flog am Abend des 30. Januar runter nach Melbourne, in der Hoffnung bald einen Job zu finden und noch ein wenig die Westküste bereisen zu können.
Wir hatten eine wundervolle Zeit an der Ostküste, wir haben so viel von der Schönheit Australiens zu sehen bekommen, das Great Barrier Reef, Fraser island, die größte Sandinsel der Welt, den wohl schönsten Strand der Welt, Brisbane die Sonnenscheinmetropole, den Regenwald, ein Hippiedorf und so vieles mehr.

Reisen prägt einen einfach, man lernt so viele tolle Menschen kennen, sammelt Erfahrungen und Eindrücke, die man wohl nie vergisst und wir sind unendlich dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten diese wundervolle Reise zu machen!












Alles Liebe und bis bald! Eure mittlerweile getrennten Mädels!  


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