Magnetic Island
Nachdem wir die wunderschönen Whitsundays hinter uns lassen
mussten, ging es 5 Stunden mit dem inzwischen allseits vertrauten Bus weiter
nach Townsville. Dort angekommen setzten wir auf einer mehr oder weniger
schaukligen Bootsfahrt mit der Fähre zu unserem eigentlichen Ziel Magnetic
Island über.
Nachdem wir dann auf unserer Fahrt im vollgestopften Bus
durch so ziemlich jede Gasse der Insel gegurkt waren, wurden wir schließlich
endlich in unserem Hostel abgesetzt.
Das Hostel erwies sich mehr als einfach nur nett, es gab
kleine Hütten in dem jeweils 6-8 Leute lebten und die direkt am Strand auf die
Klippen gebaut wurden. Die Zimmer waren zwar ziemlich klein und heiß, dennoch
die traumhafte Lage direkt am Strand machte das Ganze wieder wett.
| Hütten auf Magnetic Island |
Nach 2 Tagen am Pool liegen und in der Sonne braten (und
mehrmals täglich von plötzlichen abartigen Regengüssen, die uns wohl schon mal auf
das tropische Cairns vorbereiten sollten) waren wir aber auch ganz froh, die
Insel dann wieder zu verlassen, denn wirklich viel zu tun gab es nicht, außer
einen Tierpark zu besuchen, der uns aber zu teuer war und eben sich in der
Sonne braten zu lassen.
Regnerisch und ziemlich schauklig ging es dann morgens mit
der Fähre wieder zurück ans Festland und nachdem wir dann noch ein wenig durch Townsville
irrten, was wir aber nicht sonderlich spannend fanden, ging es mit dem Bus 5 Stunden
weiter nach Cairns, in denen es ohne eine einzige Unterbrechung aus Kübeln
schüttete und die Felder neben der Straße schon richtig geflutet waren.
Faszinierend war auch zu sehen, wie sich plötzlich die Landschaft änderte, und
die Straße nicht mehr von trockenen, kahlen ja fast wüstenähnlichen
Landschaften gesäumt wurde, sondern alles wieder grün und bewachsen war.
Cairns
& Great Barrier Reef, Cape Tribulation
Schon als wir abends in Cairns ankamen, wurde uns klar, das
wird eine verdammt heiße und regnerische Zeit. Nun ja, jeder hatte uns gesagt,
dass die Temperaturen tropisch sind und Januar jetzt vielleicht nicht die
perfekte Reisezeit ist, um nach Cairns zu fahren, aber was dachten wir uns:
Najaaa so schlimm wird’s bestimmt nicht werden!
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| Cairns und seine täglichen Regenfälle |
Kurze Zusammenfassung zu Cairns: Es ist heiß, verdammt heiß,
die Luftfeuchtigkeit beträgt fast jeden Tag um die 90 Prozent, das heißt man
kommt aus der Dusche und sofort läuft einem der Schweiß runter. Kein Witz ich
glaub keiner von uns beiden, hat im Leben so sehr geschwitzt wie in Cairns. Und
das Schöne: Alle Läden sind ultra klimatisiert, das heißt man läuft vor Schweiß
triefed in den Laden rein und plötzlich hat man mindestens 15 Grad
Temparaturunterschied zu außen, friert dann sogar, weil ja alles an einem nass
ist und zack kaum läuft man wieder raus, ist es als würde man gegen eine heiße
Wand knallen.
Also braucht man nicht wirklich! Ansonsten etwas wirklich richtig
Schönes hat Cairns nicht zu bieten, man kann am Strand nicht ins Wasser wegen den
schnuckeligen Salzwasserkrokodilen und natürlich den ganzen Quallen, also gibt
es eine Lagune am Strand, in der man baden kann, aber wie ihr euch denken könnt:
Nein das Wasser ist nicht erfrischend! Die Temperatur beträgt auch so um die 27
Grad.
Das Lustige war, dass erst 2 und zum Schluss sogar 4 unserer
alten Mitbewohner aus Forest Lodge irgendwie in Cairns festgesteckt waren, weil
Busse und Züge aufgrund des Zyklons, der Ende Januar die australische Ostküste
heimsuchte, nicht mehr fuhren. Also konnten wir Ex- Flodger wenigstens jeden
Abend zusammen essen gehen, zusammen an die Lagune gehen und chillen, uns
gemeinsam über das schreckliche Wetter und unsere Scheiß Hausvermietung in
Sydney aufregen und natürlich war es schön mal wieder Freunde zu treffen, die
man schon länger kennt nicht nur so oberflächlich und wir hatten einander immer
viel zu viel zu erzählen!
An Tag 3 unseres Cairns Aufenthalts ging es ab in den
tropischen Regenwald. JUHUUUU es hat ja nur seit 2 Tagen permanent geregnet und
auch auf der Busfahrt erzählte uns unsere Fahrerin fröhlich wie viele Autos
hier und dort schon von der Straße abgekommen sind, welche Felswände wann auf
die Straße gerollt waren, wegen zu viel Regen und wo die Autos ständig so überall
stecken blieben.
Nachdem wir dann noch über die giftigsten Schlangen (Ja die
giftigste Schlange der Welt lebt dort im Regenwald und kann mit ihrem Gift 100
Menschen auf einmal töten), Krokodile, die gerne mal arme Hunde am Strand
verschlingen, Spinnen und allerlei Krankheiten, die die Moskitos auf uns
übertragen können aufgeklärt wurden, stieg die Vorfreude absolut ins Unermessliche!
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| Lustiges Straßenschild auf dem Weg nach Cape Trib |
Gegen Mittag ging es dann zu einer Krokodilbootsrundfahrt
auf dem Daintree River, bei der es ebenfalls zum Großteil in Strömen schüttete
und die Krokodile wohl eher aufgrund des Hochwassers geflüchtet waren und
hinter den Dämmen lauerten (wahrscheinlich um die Leute, die mit ihren Karren
irgendwo absaufen zu verspeisen). Nun ja ein 2 Meter langes Krokodil sahen wir
aus einiger Entfernung und daraufhin ging es zum Glück zurück in den Bus, in
dem wir uns vor den Bedrohungen der Wildnis sicher fühlten.
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| Das einzige Krokodil, das wir eblickten |
Nach einer weiteren kurzen Busfahrt ging es dann los zu
einem Bushwalk. Um den monsunartigen Regenfällen und den unzähligen Moskitos so
gut wie möglich zu entgehen, schlüpften wir in unsere ultraheißen Regenponchos-Kondome
und ab ging es in Regenwald. Nachdem auf halber Strecke ein umgefallener Baum
uns den Weg versperrte, mussten wir leider umkehren.
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| Bushwalk |
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| Warnschild vor Krokodilen am Daintree River (war an Tag 2 aufm Rückweg, daher das gute Wetter) |
| Wir und unsere Regenpochos im Regenwald |
Um 1 Uhr mittags kamen wir dann an unserem Hostel an, das,
wie sollte es auch anders sein,inmitten des Regenwalds lag, und wirklich es gab
NICHTS drum rum, NICHTS außer Millionen Hektar Regenwald! Die Hostelanlage
bestand aus etwa 15 Hütten, einer kleinen Bar und einem Strandzugang, an dem
man sich sogar Kajaks ausleihen konnte! Nun ja aus lauter Frustration, wie wir
denn jetzt 24h inmitten des Busches verbringen sollten, legten wir uns erst mal
einige Stunden schlafen, da wir uns in unserer Hütte sicher vor den Gefahren
des Urwalds führten.
Am Abend hörte es dann auch endlich mal auf zu regnen und
wir wagten uns an den Strand. Wirklich entspannen konnte man sich aber auch da
nicht, im Wasser, so wurde uns gesagt, wimmelte es von Haien, Krokodilen und
Quallen und im Urwald, der sich direkt hinter uns befand, gab es ja wie wir
wussten Schlangen, Rieseninsekten und Spinnen.
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| Strand bei unserem Hostel |
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| HELP! - Strand in Cape Tribulation |
Nach einem richtig leckeren Abendessen, das unsere hungrigen
Mägen füllte uns uns ein wenig von der seltsamen Atmosphäre ablenkte, hingen wir noch ein Wenig in der Dschungelbar herum
(sprühten uns natürlich im Halbstundentakt mit Moskitospray ein) und lernten
ein paar nette Mädels aus England und Amerika kennen und trafen eine Schottin
wieder mit der wir schon einmal in Noosa abends rumgehangen hatten.
Allgemein muss man sagen, dass wir von so vielen witzigen
Zufällen heimgesucht wurden, bei denen wir Leute, die wir zuvor schon mal irgendwo
getroffen hatten an den komischsten Orten wiedertrafen.
Gegen 22 Uhr wurden wir dann müde und wollten uns auf den
Weg Richtung Hütte machen. Das Ganze gestaltete sich aber schwieriger als
erwartet! Wir liefen auf einem etwa 2 Meter breiten Pfad etwa 200 Meter mitten
durch den Dschungel und ihr könnt euch nicht vorstellen, was für seltsame und
extrem laute Geräusche aus dem Urwald kamen. Wir hatten Angst des Grauens,
wussten aber, dass wir auf keinen Fall rennen dürfen, weil die Schlangen auf
Vibration reagieren und wenn man dann anfängt zu rennen und dann eine Schlange
auf die Idee kommt einem zu folgen, hat man verloren. Nun ja nach etwa 5 Minuten
Knieschlottern kamen wir sicher und noch lebend in unserer Hütte an, die wir
auch bis zum nächsten Morgen, nicht mehr verlassen wollten.
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter erheblich
verbessert, es war keine Wolke am Himmel und natürlich irre heiß und tropisch.
Also setzten wir uns noch eine Weile an den Strand, um zu entspannen und ein
paar Fotos zu schießen, waren jedoch sehr froh, als wir um 1 Uhr mittags wieder
mit dem Bus aufgepickt wurden.
Von da an ging es mit unserem Tourguide noch zu einer
Eisfabrik, in der Eis aus den ganzen heimischen tropischen Früchten, die wir
zum größten Teil überhaupt nicht kannten, hergestellt wurde. War eine leckere
Erfrischung bei der Hitze!
Im Anschluss ging es noch nach Mossman, in ein Aborigines
Reservat, in dem wir in einem glasklaren Felsfluss schwimmen konnten und noch
eine kleine Einweisung über die dort lebenden Aborigine Stämme und deren
Bemalung erhielten.
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| Mossman River |
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| Flodge Reunion am Mossman River |
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| Ausblick über den Urwald und das Meer auf dem Weg zurück nach Cairns |
Daraufhin ging es ENDLICH heimwärts Richtung Cairns uns
selten freuten wir uns so sehr auf ein Hostel, wie dort. Mission Dschungelcamp
erfolgreich beendet, doch so wirklich war das Leben im Busch nix für uns!
Die Gesamtkilometer, die wir von Sydney bis Cape Tribulation
per Bus insgesamt zurückgelegt hatten sind 2945!!! Das ist ungefähr so viel wie
einmal von Süden nach Norden durch ganz Europa und es war „nur“ die Ostküste
Australiens!
Zurück in Cairns trafen wir dann erst mal wieder unsere
Flodge Freunde (die wir zufällig auch beim Baden im Fluss auf unserer Cape Trib
Tour getroffen hatten) zum Abendessen im Woolshed.
The Woolshed ist die Backpackerkneipe schlecht hin, aber wir
haben dort immer Abendessen für lau bekommen, durch unser Hostel. Ebenfalls zu
erwähnen ist der Australia Day, der anstand und den wir natürlich auch
mitfeiern mussten. So ganz verstanden wieso und weshalb und warum man das Ganze
feiert, haben wir bis heute nicht, aber überall wurden Flaggen aufgehängt,
jeder hatte Kleidung mit der Australiaflagge an und Aufklebetattoos im Gesicht und
schrie“ Happy Australia Day Mate!“ .Nun ja im Grunde ist dieser Tag wohl doch
auch nur ein Tag um schon früh morgens, damit zu beginnen sich einen hinter die
Binde zu leeren!
Das Größte Highlight unseres 7tägigen Cairns Aufenthalts,
war unser Tagesausflug ans Great Barrier Reef, bei dem wir Tauchen gingen. Um 8
Uhr morgens lief unser Schiff in Cairns aus und es gab lecker Frühstück und wir
fuhren etwa eine Stunde (es war ziemlich schauklig) raus zum Riff. Die
Aufregung stieg, den keiner von uns beiden war je zu vor getaucht und wir
hatten keine Ahnung was uns erwarten wird und wie es so wird doch eine Flasche
zu atmen.
Wir wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und es war
immer so, dass 2 Leute einen Instruktor dabei hatten, der je einen von uns an
je einer Hand führte.
Unsere Gruppe musste noch ein wenig warten, also ging es für
uns erst mal zu einer Glasbodenboottour, bei der wir uns schon mal einen ersten
Eindruck vom Riff verschaffen konnten.
Zurück an unserem großen Schiff angekommen, schlüpften wir
bald in unsere Tauchanzüge, die wir aufgrund der Quallen tragen mussten,
bekamen Gewichte umgeschnallt und zogen unsere Flossen an und bald bekamen wir
dann auch die schwere Flasche auf den Rücken und wurden ins 29 Grad warme Nass
geschubst.
Wir hatten zuvor schon Infos über Ohrendruckausgleich, Handzeichen
und alles was man sonst eben noch so wissen muss bekommen. Unsere Tauchlehrerin
war echt nett und hat uns ganz langsam vorsichtig in die Tiefe geführt.
Aufgrund Thees Ohrendruck, den sie auch im Flugzeug immer verspürt und weshalb
sie schon die ganze Zeit so Schiss vor dem Tauchen hatte, kamen wir nicht
weiter als 4 Meter, aber Hey wie viele können schon sagen sie sind im Great
Barrier Reef getaucht! ;)
Nachdem wir 20 Minuten umhertaucht waren und die Schönheit des
Riffs auf uns wirken ließen, unterwegs trafen wir Nemo, Dori ,eine Schildkröte
und hunderte bunter wunderschöner Fischis, ging es für uns zurück zum Boot.
Nach einem richtig leckeren Mittagessen, legte das Boot ab
und es ging zu einer zweiten Ankerstelle, an der wir nochmal schnorcheln konnten.
Dort war das Wasser um ein vielfaches klarer, als an der Ersten und das Riff
höchstens 3 Meter tief, das heißt wir konnten auch einfach so runtertauchen,
ohne Flasche, und der Anblick war einfach atemberaubend, obwohl man teilweise natürlich
schon Schäden am Riff erkennen kann. An vielen Stellen sieht man abgestorbene
Korallen, die einfach nur noch grau sind. Dennoch das Great Barrier Reef war
mit Sicherheit eines der schönsten Dinge, die wir in Australien gesehen haben!
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| Schnorcheln im Great Barrier Reef |
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| Aufnahme des Riffs mit unserer Unterwasserkamera |
Nach etwa einer weiteren Stunde Umherschnorcheln und
unzähligen Aufnahmen mit unserer Unterwasserkamera, ging es zurück zum Boot und
nach reichlich Snacks (das Essen auf dem Boot tat unserer Figur mal wieder
nicht gut!) legten wir ab und es ging zurück nach Cairns, wo so gleich nach
unserer Ankunft die nachmittäglichen starken Regenfälle loslegten.
Das war im Groben unser Bericht des 7 tägigen Aufenthalts in
Cairns, das uns nicht so wirklich gefiel, zum Einen waren die Temperaturen und
die Schwüle einfach zu viel für uns, zum anderen hat Cairns einfach keinen
Charme, es ist eine eigentlich hässliche
Stadt und zum Dritten gibt es unendlich viele Aborigines auf den Straßen, die
in der Gegend rumpöbeln, betrunken sind und sich schlägern. Auch wenn es
traurig ist, aber man sah in Cairns einfach gut, wie die Aborigines von der
Gesellschaft nicht akzeptiert werden und daher sozial viele Probleme bereiten.
Am 30. Januar mussten wir uns Mädels uns nach über 4 Monaten
gemeinsamer Reise voneinander tränenreich verabschieden. Für Jule ging es am
frühen Nachmittag zurück nach Sydney und am 31. dann endlich zurück nach
Deutschland. Thee flog am Abend des 30. Januar runter nach Melbourne, in der
Hoffnung bald einen Job zu finden und noch ein wenig die Westküste bereisen zu können.
Wir hatten eine wundervolle Zeit an der Ostküste, wir haben
so viel von der Schönheit Australiens zu sehen bekommen, das Great Barrier
Reef, Fraser island, die größte Sandinsel der Welt, den wohl schönsten Strand
der Welt, Brisbane die Sonnenscheinmetropole, den Regenwald, ein Hippiedorf und
so vieles mehr.
Reisen prägt einen einfach, man lernt so viele tolle
Menschen kennen, sammelt Erfahrungen und Eindrücke, die man wohl nie vergisst
und wir sind unendlich dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten diese
wundervolle Reise zu machen!
Alles Liebe und bis bald! Eure mittlerweile getrennten
Mädels!












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