Donnerstag, 23. Mai 2013

Last Adventure Down Under - Outbacktrip



Am 9. Mai abends ging es mit meinen 2 Lieblingsmädels, mit denen ich im Victoria Hotel wohne, Sasha (Schottland) und Gesche (deutsch) von der Southern Cross Station in Melbourne um  8 Uhr abends 10 Stunden mit dem Bus Richtung Südaustralien. Unser Ziel lautete Adelaide.
Gegen 6.30 am nächsten Morgen, ging es für uns, mit geschwollenen Beinen aus dem Bus und wir liefen so schnell wie möglich zu unserem Hostel, wo es für die nächsten Stunden erst mal Schlaf nachholen hieß.

Frühstück Adelaide
Einigermaßen erholt, ging es dann erst mal was Mampfen und dann das wunderschöne Städtchen Adelaide besichtigen. Nun ja also allzu viel zu sehen gab es nicht. Und schön ist irgendwie auch was anderes… das City Center war recht überschaubar und man konnte alles zu Fuß erledigen.
Nachdem wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (die nicht allzu sehenswert waren) abgeklappert hatten und noch ein paar Stunden in den Botanic Gardens gechillt hatten, ging es zum Abendessen nach Chinatown und früh ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte unsere 6 tägige Tour ins Outback starten.

Am 11. Mai morgens wurden wir dann um kurz vor 7 Ortszeit (South Australia und Northern Territory haben ne halbe Stunde Zeitverschiebung zu Melbourne, wieso auch immer?!) von unserem Bus, der für die nächsten 6 Tage unser zu Hause sein sollte, aufgesammelt. Unsere Gruppe schien nett zu sein, die eine Hälfte war deutsch (wie immer), die andere aus der UK und wir hatten noch ein Mädels aus China und eine Holländerin, 13 insgesamt.

Nach etwa 3 Stunden Busfahrt und einem letzten Stopp, in der wie es hieß größten Stadt, die wir für die nächsten Tage sehen werden, wurde noch ein wenig Alkohol eingelagert und dann ging es los.
Zum ersten gemeinsamen Mittagessen stoppten wir in Port Germein, wo wir auf einen 1500 Meter langen Pier hinaus liefen, von wo aus wir eine klasse Aussicht auf die Flinders Ranges Bergkette und Stachelrochen im Meer hatten. Nach diesem 3 Kilometer Walk, der sich als den Kleinsten, der 6 Tage rausstellte, waren wir alle hungrig und aßen unseren Lunch, den unser Tourguide Sam mittlerweile zubereitet hatte.
Port Germein, SA
1,5km Pier, Port Germein

Daraufhin fuhren wir noch etwa 3 Stunden, während im Bus sich alle besser kennen lernten und stoppten dann schließlich an dem Alligator Gorge in den South Flinders Ranges, wo wir noch etwa eine Stunde durch rote Felsschluchten wanderten. Ich verknackste mir 3 mal den Fuß und nach dem abendlichen Feuerholz sammeln und Gemüse schnippeln, musste ich feststellen, dass mein Knöchel ziemlich angeschwollen ist.
Wandern mit Sasha & Gesche im Alligator Gorge, Flinders Ranges

Sam kochte uns ein richtig leckeres Teriyaki Chicken mit Reis, welches wir um das Lagerfeuer aßen. Daraufhin wurden noch ein paar Trinkspiele gespielt, bei denen sich alle besser kennenlernten und die Ersten schier im Lagerfeuer landeten. Gegen 10 Uhr abends setzte dann der Regen ein. Wir schliefen in einer winzigen Küche in unseren Swags. Sam unser Tourguide hielt das Ganze für ziemlich „gay“ so ein bisschen Regen könne ja wohl nicht schaden und wir sollen gefälligst mitten im Busch schlafen. ÄÄh nein Danke Sam, unsere Swags erschienen uns schon ungemütlich genug.
Schlafplatz Nacht 1 + geliebte Swags!
Nächtliches Feuer
Kurze Zwischenerklärung was ein Swag ist, der Ausdruck wird wohl noch öfter fallen: Es ist eine Art Schlafsack mit integrierter Isomatte, den man auf den Boden legt und bis fast oben dann zu ziehen kann. In den Swag legt man wiederrum seinen Schlafsack rein und soll sich dann angeblich warm und mollig fühlen und schlafen wie ein Baby. Nun ja das ist zumindest was uns gesagt wurde, wie sich rausstellte hasste früher oder später so ziemlich jeder den Scheiß Swag!

Nach einer ziemlich unangenehmen Nacht, in der der Großteil unserer Gruppe entweder mit Regen, Nässe, Kälte oder nervenden Riesenmotten zu kämpfen hatte und überzeugt war, dass ein Swag wohl doch nicht so geil sei und warum man uns nicht wenigstens ein Zelt geben kann, hieß es um kurz vor 6 raus aus dem Swag, ab ins Bad (wo ungefähr 50 tote Riesenmotten auf uns warteten), schnell frühstücken und ab in den Bus.

Nach einem letzten richtigen Tankstopp in Port Augusta ging es ab auf den Stuart Highway (der einzige asphaltierte Highway der sich durch ganz Zentralaustralien zieht).
Nach einem kurzen Stopp an einem beeindruckenden Salzsee, mitten im roten Outback und einem Lunchstopp mitten im Nirgendwo, bei dem wir schon mit den ersten Fliegen zu kämpfen hatten, ging es weiter ins von dort noch 500km entfernte Coober Pedy. Ein paar Mal sahen wir Kängurus, Emus und Kühe über den Highway springen und mussten stark bremsen, um diese nicht umzufahren. Und je weiter nördlich wir auf dem Highway kamen, desto karger und roter wurde die Landschaft.
Gegen 4 Uhr nachmittags sahen wir dann endlich, die vielen Hügel in der Ferne auftauchen, die durch das Opalgraben entstehen. 
Landschaft um Port Augusta, Flinders Ranges

Salzsee aufm Weg nach Coobers Pedy
Coober Pedy ist die Welthauptstadt des Opals. 80% allen Opals weltweit, stammt aus Coober Pedy. Mittlerweile wohnen hier so um die 3000 Leute aus aller Welt, die damit beschäftigt sind im Boden zu graben und nach Opalen zu suchen. 

Ortsschild Coober Pedy, Minenbohrer, Minenhügel Hintergrund
Wir hatten dann noch eine Führung in einer alten Mine, bei der wir über die Entstehung von Coober Pedy und natürlich die Verarbeitung und den Verkauf von Opalen lernten.
In dieser Nacht schliefen, wir wie so ziemlich alle Bewohner unterirdisch. Die Temperatur in Coober Pedy, schwankt, wie so ziemlich überall in der Wüste, zwischen 52 und -2 Grad jährlich. Uns wurde erklärt, dass wenn man unter der Erde schläft, jedoch konstant eine Temperatur von 21 Grad habe und deshalb keine Klimaanlage oder Heizung benötige.
alte Opalmine

unser Schlafplatz
Coober Pedy ist jedoch ein ziemliches Loch. Es gibt weit und breit nichts, außer eben das südaustralische Outback und Charme hat die Stadt Null. Jeder lebt unterirdisch, es gibt ein paar Kneipen und Läden für die Miner aber ansonsten ist der Hund begraben. Abends ging es für uns dann noch zum Besten Italiener in Coober Pedy Pizza essen und danach in ein Känguru-Weisenhaus.
In dieses Weisenhaus,  kommen Kängurus hin, die beispielsweise angefahren werden und denen dann geholfen wird zu überleben. Zudem gab es dort 2 Babykängurus, von denen wir eins sahen. Die Mutter wurde durch einen Autounfall getötet, das Kleine konnte aber aus dem Beutel gerettet werden und wird jetzt mit der Flasche aufgezogen, bis es alt genug ist. Wir durften die Kängurus füttern und streicheln und eben bei der Fütterung des Babys dabei sein, was einfach das süßeste Etwas war.
Nachts ging es für uns, wie für alle Anwohner unterirdisch schlafen und wir waren heilfroh, eine Nacht ohne Swag in einem normalen Bett ohne die unglaubliche Kälte schlafen zu können.
Babykänguru

Am nächsten Morgen ging es früh aus den Federn, denn wir hatten eine lange Fahrt vor  uns. Wir mussten es bis zum Kings Canyon schaffen, bevor die Nacht völlig einsetzte. Also fuhren wir in aller Frühe erstmal dem Sonnenaufgang entgegen und machten einen kurzen Stopp an dem längsten Zaun weltweit. Der Zaun zieht sich über 5 000km von Queensland bis Westaustralien und ist ein Dingozaun,  um die Biester von den Nutztieren der Farmer fernzuhalten. Der Zaun ist sogar länger als die chinesische Mauer! 

Unbeeindruckt von Diesem und vollkommen müde, ging unsere Fahrt weiter durch eine Landschaft, die an den Mond erinnerte. 8 Minuten vor Sonnenaufgang hielten wir dann an unserem Aussichtspunkt an. Schlagartig wurden alle einigermaßen wach und packten die Kameras aus, denn der Ausblick auf die vielen blutroten Hügel inmitten der kahlen Landschaft war atemberaubend.
Sonnenaufgang in einer Marslandschaft
Sonnenaufgang
Nachdem wir die Schönheit des Sonnenaufgangs aufgesogen hatten, ging es ab in den Bus und für alle noch mal ein paar Stunden schlafen, während uns unser Guide Sam immer weiter nördlich auf dem Stuart Highway kutschierte. 

Windmühle im Outback
Zäh wurden wir durch eine abrupte Vollbremsung geweckt, wir hatten etwas angefahren. Ein Känguru war vollkommen unerwartet auf die Straße gesprungen und trotz Vollbremsung und Ausweichen, hatten wir es erwischt. Es blutete zwar nicht, hatte aber anscheinend die Beine gebrochen und lag unter Schmerzen am Straßenrand. Sam  zog es auf die Seite, streichelte es und musste dann leider einen Ranger anrufen. Die Aborigines werden es wohl geholt haben, ansonsten würde das Känguru lebend von riesigen Vögeln aufgefressen werden. 

Dieser Zwischenfall machte uns alle sehr traurig, denn am Tag zuvor erst hatten wir ein Känguruweisenhaus besucht. Kurz darauf hielten wir zum Lunchstopp an und als Sam dann meinte „Alright Mates we’re gonna have Tacos with Veggies and Kangaroo Mince“ dachten wir alle so „Ähh dein Ernst Sam?!“

Danach ging es wieder zurück in den Bus, in dem Sam uns bei Laune hielt. Wir wurden in 2 Gruppen eingeteilt und spielten Trivia und Filmsoundtracks erraten und hatten eine Menge Spaß.
Gegen 6 Uhr abends kamen wir dann endlich, nach dem üblichen Feuerholzsammeln, auf dem Kings Canyon Campground an. Wir schafften es, trotz leichten Nieselns, ein Feuer zu legen, schnippelten Fleisch und Gemüse und saßen mit Goon und Bier auf unseren Swags ums Feuer, während Sam unser Abendessen kochte. 

Unser Lagerplatz war wirklich im Nirgendwo! Wir hatten eine kleine Outdoorküche und einen Toilettenwagen, aber direkt hinter dem Platz, wo wir ums Feuer unter dem Sternenhimmel schlafen sollten war einfach nichts, nur die Wildnis! Mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanke, aber Sam versicherte, dass wir immerhin von Schlangen geschützt sein, es wäre nämlich viel zu kalt für diese. Nun gut mit Dingogebell einzuschlafen, was kann man sich schöneres vorstellen?! Aber es gab keine andere Wahl also rein in die Swags, bis oben zu ziehen und Augen zu und Durch!
Diese Nacht war wohl die kälteste bisher. Ich wachte mitten in der Nacht auf weil ich aufs Klo musste und da ich es irgendwann nicht mehr verheben konnte musste ich mich alleine in Vollkommener Dunkelheit zum Klowagen zwingen. Ihr könnt mir glauben ich hatte vor Angst die Hosen voll! 

Naja zurück ums Feuer im Swag fande ich, wie so ziemlich alle anderen keinen Schlaf mehr, denn es war einfach viel zu kalt, egal wie man sich drehte und wälzte, die Zehen waren taub, alles war nass und getaut! Außerdem stritten sich fette Wildkatzen nacht um unser verbliebenes Essen und machten Krach ohne Ende! Um 6 Uhr morgens hatte dann so ziemlich jeder richtig miese Laune. Und Sam entgegnete nur, wie immer, „Come on don’t be gay, try to sleep at -10 °C in a Swag you Pussies!“ Das meistgesagte Wort schlug dann von unserer Seite in “F*** you Sam!” um und unsere Unterhaltungen wurden immer niveeauloser, je frustrierter wir waren.

Also 8 Uhr morgens: auf geht’s 6,6km Kings Canyon wandern. Außentemperatur geschätzt 8 Grad! „F*** you Sam!“ -> „Don’t be gay“ und los gings! Schon nach den ungefähr ersten 20 Metern, auf denen der Aufstieg eine geschätzte Steigung von 100 % hat, glaubten Gesche und ich, dass wir das niemals auch nur schaffen werden. Aber der 4 stündige Marsch lohnte sich, trotz der Anstrengungen. Wunderschöne blutrote Felsschluchten und Höcker und ebenfalls richtig toll war die Wanderung durch den Garten von Eden. Dort ist eine Art Wasserloch inmitten der Schlucht, wo Palmen und andere Pflanzen wachsen. Die Aussichtspunkte, waren ebenfalls richtig lohnenswert, man sah tiefe Schluchten und hatte Blick auf die unendliche Weite der Wüste.
Gesche im Kings Canyon
Kings Canyon

Kings Canyon
Sasha im Garten Eden, Kings Canyon
Nach 4 Stunden, geschätzten 4 Liter Wasserverlust durch Schwitzen, und 400 Fotos später kamen wir endlich wieder am Parkplatz unten an und waren heilfroh wieder in den Bus sitzen zu können.
Nach einem ausgiebigen Lunch, bei dem so ziemlich alle fast zu Eisstatuen erfroren, ging es zurück in den Bus und und eine 4 Stündige Fahrt Richtung Uluru (Ayers Rock) wartete auf uns!
Uluru (Ayers Rock)
Pünktlich zu Sonnenuntergang kamen wir an schossen ein paar Fotos von dem riesigen roten Felsen, der aus der Nähe einfach nochmal um vieles eindrucksvoller ist, als auf Fotos! 

Wir aßen auf dem Parkplatz zu Abend und wurden jedesmal wenn ein Bus voller Touris vorbeirauschte komisch angesehen, denn wir saßen auf unseren Swags, schnippelten Essen und unser ganzer Bus war in „Your Mum is gay“, I Love Dicks“ sonstige Schweinerein eingekleistert (Sam hatte angefangen nicht wir!)

Nun gut nach dem Abendessen fuhren wir auf den Ayers Rock Campground, wo ein paar andere Gruppen ebenfalls campten und wir uns nicht so verloren, wie auf dem letzten fühlten. Schnell wurde wieder Feuer gemacht, nach ein paar wärmenden Tees, einer heißen Dusche und circa 2 paar Socken, 3 paar Hosen, 3 paar Shirts und Kapuze waren wir bereit für den nächtlichen Kampf mit der Kälte. Diese Nacht, muss man sagen, schliefen wir erstaunlich gut und wachten erholt am nächsten Morgen um 5.30 Uhr auf. 

In aller Frühe ging es rasch Frühstücken, alles in den Anhänger packen und ab in den Bus! Heute hieß es, was sonst: WANDERN! JUHUUUUUUUUUUUUU!
Also 7,8 Kilometer lautete unser heutiges Ziel, Kata Tjuta oder auch die Olgas genannt. Das Wandern war zwar nicht so steil wie der gestrige Marsch, dennoch es gab keine glatten Pfade, überall war Geröll und trotz meines bandagierten Knöchels, knickte ich mehrmals um. Ein anderes Mädel aus England kugelte ihr Knie aus und lief trotzdem noch 6 Kilometer unter Schmerzen weiter.
Die Formationen der Gesteine war ebenfalls atemberaubend und Sam erzähle uns wie immer viel über die Entstehung der Felsen und natürlich die Geschichten der lokalen Aborigines. 
Nach 3,5 Stunden kamen wir endlich wieder bei unserem Bus an und nach Mittagessen ging es für uns ins Visitor Center, in dem wir mehr über die Entstehung des Uluru und der Kata Tjuta lernten und ebenfalls über die Jahrtausende alten Geschichten und Kultur der Aborigines. 
Wandern im Kata Tjuta
Kata Tjuta
Kata Tjuta (Olgas)

Daraufhin liefen wir mit Sam noch etwa eine Stunde 1km um den Uluru (der Gesamtumfang beträgt über 9km, das hatten wir am nächsten Morgen vor uns, Juhuuu!)
Er zeigte uns dabei alte Malereien und Höhlen und erklärte uns alte Mythen und den Glauben der dort ansässigen Aborigine Kultur. 
Uluru

Wandern am Uluru
Känguru Road Sign & Uluru
Sonnenuntergang zwischen Uluru & Kata Tjuta
Daraufhin ging es einen wunderschönen Sonnenuntergang zwischen Uluru und Kata Tjuta bestaunen und daraufhin zurück zum Campground, wo wir ein leckeres letztes Abendessen inklusive Nachtisch erhielten und nochmal warm duschten und auf die Kälte wie immer vorbereiteten. Doch die letzte Nacht war die Kälteste und Härteste von allen. Trotz weiß der Geier wie vielen Lagen an Klamotten und ausreichend Feuerholz froren wir uns alle den A**** ab und hatten vielleicht jeder 3,4 Stunden Schlaf. Ein letztes Mal zwangen wir uns aus dem Swag, murmelten unser morgendliches „F*** you Sam!“ und stiegen in den Bus. 

Um 7 Uhr Ortszeit, warf uns Sam aus dem Bus und  sagten uns, wir haben jetzt 9,4km Walk vor uns, um den Uluru. Sobald wir am Treffpunkt angelangen wartet er mit Frühstück auf uns! Na ganz geil! Schlimmer kann‘s nicht mehr werden, sagten wir uns, liefen so schnell wie möglich um der Kälte zu entkommen (als wir morgens die Temperatur checkten hatte es 3,8 Grad) und hatten in 2 Stunden den Ayers Rock umrundet. Endlich gab es Kaffee und Frühstück, wir sahen von unserem Platz recht viele Idioten den Uluru besteigen. Man muss sagen, zum Ersten möchten die Aborigines nicht, dass man den Rock besteigt, da er für sie Heilig ist, zum Zweiten ist der Aufstieg sehr gefährlich und in den letzten Jahren, sind über 30 Menschen dort gestorben. 

Nach dem Frühstück hieß es ab in den Bus, unser Ziel lautete Alice Springs! Sam war echt ein super Guide, die ganze Zeit über, er war so lustig, motivierte uns und war immer für einen Spaß zu haben, schaffte es jedoch gleichzeitig alles Wichtige über die Entstehung und die Aborigine Kultur an uns zu vermitteln. 

Auf der 400km Fahrt nach Alice Springs spielten wir noch einmal Teamspiele, die aber diesmal völlig verrückt waren. Die Teams mussten tanzen (wie immer zu Justin Bieber, Sam liebte Justin Bieber aber wir waren es ja die GAY waren!), an ihren stinkenden Schuhen riechen, ihm die schrägsten Gegenstände nach vorne reichen, während 2 von uns  im Team gefesselt waren. Also guter Abschluss wir hatten viel Spaß im Bus!

Nach einem letzten Mal zu Mittag essen, einem letzten Mal mit den nervigen Fliegen kämpfen, die einem permanent in die Augen, Ohren, Nase und Mund fliegen wollen und es einem unmöglich machen essen zubereiten und zu essen. Ein letzter Stopp war auf einer Kamelfarm. Kamele laufen mittlerweile überall im Outback herum. Wir ritten auf Rennkamelen,  es war total lustig, obwohl ich schon kurz mal Angst hatte runterzufallen! Um halb 6 abends kamen dann endlich in Alice Springs an und hatten ein Hostel vor uns!
Rennkamele reiten

Nach einer schnellen Dusche, trafen wir uns abends mit der ganzen Gruppe nochmal in der Stadt zum Abendessen und ein paar Drinks und hatten einen super Ausklang unserer Tour! Sam war echt ein klasse Guide!

Alice Springs ist ein noch größeres Loch als Cairns, überall sieht man Aborigines, die sich bis zur Besinnungslosigkeit besaufen, keine Perspektive auf Arbeit haben und deshalb rumpöbeln, was wirklich traurig ist.
Am folgenden Tag, hatten wir noch einen Tag in Alice Springs, an dem wir uns zum Mittagessen nochmal gemeinsam trafen und dann trennte sich die Gruppe langsam auf, alle verließen Alice in verschiedene Richtungen.

Wir verbrachten den letzten Tag mit rumgammeln, Postkarten kaufen und ein wenig Einkaufen, chillten dann im Hostel, wuschen den roten Sand ab, der überall an uns haftete und waren froh am nächsten Morgen mit dem Flugzeug endlich zurück ins geliebte Melbourne zu fliegen.

Alles in allem hatten wir einen super Trip, auch wenn es kalt war und wir, viel, viel wanderten, war es eine super Erfahrung und klasse das Outback auf diese Weise zu sehen. Nun ja keinem von uns war klar, dass es in der Wüste so derartig kalt werden kann, von daher hätten wir das Ganze vielleicht 2 Monate früher machen sollen, dennoch das rote Zentrum ist wunderschön und unberührt und auf jeden Fall einen Besuch wert! 


So das war‘s von mir nächsten Mittwoch (29.5), geht’s zurück nach Sydney und dann bin ich am 3. Juni wieder in Good Old Germany! 

Ich freu mich auf euch!
Alles Liebe 
Eure Thee

P.S. Ja ich weiß, meine Rechtschreibung und Kommasetzung hat in den letzten 8 Monaten schwer gelitten! 


























Mittwoch, 1. Mai 2013

Last month Down under


Hi ihr Lieben,

mein Aufenthalt Down Under neigt sich so langsam dem Ende zu. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, ich habe meinen Flug vom 30.April auf den 2. Juni verschoben.
Ich wollte einfach noch nicht heim und auch jetzt fühlt es sich schon komisch an zu wissen, in einem Monat wieder in Deutschland zu sein. Die Zeit vergeht einfach viel, viel zu schnell, unglaublich, dass ich schon über 7 Monate von daheim weg bin, die Zeit rast.

Was ich die letzte Zeit so getrieben habe: Nun ja ich habe in 3 verschiedenen Call Centern mehr oder weniger erfolgreich Energie verkauft und jetzt habe ich endgültig die Nase voll ständig beschimpft zu werden und jeden Tag frustriert nach Hause zu kommen. Aber was soll’s  immerhin ist mein Englisch besser geworden und ich weiß, dass es mir für die Zukunft was bringen wird sagen zu können ich habe in Australien 2 Monate in Call Centers gearbeitet.

Ansonsten lebe ich immer noch im verrückten Brunswick in meinem geliebten Vic Hostel. Es ist eine große Familie, wir gehen  am Wochenende zusammen aus, kochen zusammen, schauen Filme und ich kann sagen dass ich Freunde für’s Leben gefunden habe, mit denen man viel Spaß haben kann und über alles reden kann.

Melbourne ist eine wundervolle Stadt und ich habe mir schon fest vorgenommen nach der Uni hier her zurück zu kehren!
Das Wetter hier wird langsam jedoch mieser, der Winter kommt es regnet viel und ich renne in Wollpullis und Mütze rum und plage mich mit ner Erkältung rum, von daher ist mein Plan dem Winter vollkommen zu entkommen in Australien doch ein wenig gescheitert. Aber was soll’s ich liebe die City für ihre vielen Festivals, Konzerte und ihre Multikulturalität. Hier ist es egal wo du herkommst wie du aussiehst und was für Ansichten du hast, du wirst akzeptiert so wie du bist.

In 8 Tagen, also kurz nach meinem Geburtstag geht es noch mit 2 Mädels, die mit mir wohnen ins australische Outback für 9 Tage. Wir werden von hier mit dem Bus nach Adelaide fahren und dann geht es mit einer Tour durch eine Gebirgskette, genannt Flinders Ranges, ab ins Nirgendwo. Auf unserem Weg stoppen wir dann noch in Coober Pedy einer Minenstadt, in welcher die Anwohner unter der Erde leben und den ganzen Tag damit beschäftigt sind Opale zu suchen. Von dort aus führt unser Weg dann zum Ayers Rock und Kata Tjuta, wo wir draußen schlafen und die Einsamkeit und Schönheit des australischen Outbacks zu Gesicht bekommen. Wir werden unter den Sternen zelten und Sonnenaufgang und Untergang an den roten Felsen sehen. Daraufhin geht es noch zum Kings Canyon und dann nach Alice Springs der Hauptstadt des Northern Territory und schlussendlich zurück mit dem Flugzeug nach Melbourne. Der ganze Trip wird 9 Tage dauern.
Was ich von Australien, dann alles gesehen habe: Rot Ostküste, dann natürlich meine zwei Basen Sydney und Melbourne und blau der geplante Trip ins Outback

Daraufhin habe ich nochmal 10 Tage in Melbourne und dann geht’s zurück nach Sydney, um nochmal ein paar Leute treffen und tschüss zu sagen und dann heißt es am 2. Juni 26 Stunden Flugzeugtrip heim nach Good Old Germany.

Worauf ich mich natürlich riesig freue ist meine Familie und meine Freunde wieder zu sehen, die ich in der Zeit hier so sehr vermisst habe. U
nd natürlich Brezeln, Spätzle, Maultaschen, duschen ohne Flipflops, mein eigenes Zimmer und endlich wieder günstig Einkaufen!

Das war’s erst mal von mir ich werde euch nach meinem Trip ins Outback mit ausreichend Bildern versorgen!

Alles Liebe bis bald
Eure Thee



Freitag, 22. März 2013

Call Center Girl


G’Day Mates,

Habe jamal wieder eine Weile nichts mehr von mir hören lassen sorry also:  kurz nachdem ich fast 4 Wochen arbeitslos war und schon überlegt hatte zurück nach Sydney zu fliegen um dort Arbeit zu finden (oder alternativ unter der Brücke zu hausen) erhielt ich endlich einen Anruf für ein Vorstellungsgespräch – In einem Call Centre.

Kann ja nicht so schlimm sein, sagte ich mir und nachdem ich dann eine Zusage hatte, war ich für 2 Stunden der glücklichste Mensch auf Erden. 19.61$ die Stunde und wenn man sich gut anstellt, noch 500 Dollar pro Woche Bonus. Klingt doch mehr als einladend?! Meine Auffgabe: den ganzen Tag Firmen in den verschiedenen Staaten anzurufen und sie davon überzeugen ihren Energieanbieter zu wechseln. Das Ganze war für den Energieabieter „Energy Australia“

An meinem ersten Tag erhielten wir eine Stunde Einweisung über „Energy Australia“, eine Vorlage mit dem was wir am Telefon sagen sollten und ein paar lose Blätter mit den Informationen, die wir brauchten um den Mist zu verkaufen. Danach saßen wir 2 weitere Stunden neben den Leuten, die dort schon länger arbeiteten,  hörten ihnen zu und sollten ein paar Tipps aufschnappen und nach nur 2 weiteren Stunden wurde verlangt, dass wir jetzt loslegten. Ich war die einzige Deutsche, die dort arbeitete und für mich war es schon am Handy oft schwer, denn Australier haben meistens einen verdammt harten Akzent. Nun ja und so richtig mit Informationen wurden wir ja auch nicht versorgt. Alles worüber wir reden durften, war der 14% Rabatt, den wir anbieten, aber über Raten oder Sonstiges, durften wir nicht reden und im Großen und Ganzen hat niemand dort so wirklich einen Plan worum es überhaupt geht, da wir ja keinerlei Training hatten und auch sonst mit fast keinerlei Infos versorgt wurden.

Ebenfalls zwielichtig kam es mir vor, dass jeder stapelweise DIN A4 Seiten erhielt, auf denen Nummern und die Namen der Firma und die Adresse standen und man manuell am Telefon wählen wusste, noch verwunderlicher, dass die Hälfte der Nummern überhaupt nicht existieren und wenn ja die Firma nicht mehr existierte.
 Also an meinem ersten Tag wurde mir schon klar, dass dieser Job ziemlich, ziemlich fürn Arsch ist, aber ich brauchte nun mal das Geld und deswegen sagte ich mir für ein paar Wochen wird das schon machbar sein.

Montag war dann mein erster Arbeitstag und natürlich sprang kein Sale für mich heraus, wie denn auch als Deutsche, noch nie in nem Call Centre gearbeitet und kein Plan davon was eigentlich los ist. Die Leute, die dort einen Haufen Sales machten, logen wie ich später herausfand wie gedruckt und versprachen den Leuten Dinge wie: „Egal wie viel Rabatt sie gerade bekommen, wir geben Ihnen nochmal 14% auf das“, denn wie sollte es anders sein unsere Anrufe wurden natürlich nicht aufgezeichnet.

An meinem 2. Arbeitstag wurden alle „Nullen“  bereits 4mal ins Büro gerufen, was denn mit uns los sei und warum wir keine Sales machen, andere können das doch auch und als ich dann frech entgegnete wie zum Geier wir das denn machen sollen, ohne einen Plan von dem zu haben was wir sagen und ob mein Manager sich nicht neben mich setzen wolle, mir zuhören wolle um mir Tipps zu geben, was ich besser machen kann, meinte er nur es sei ihm scheißegal wie ich es anstelle, er will am Ende des Tages Sales sehen, alles andere geht ihm am Arsch vorbei.
Um 16 Uhr mittags des gleichen Tages (wie gesagt, es war mein 2. Arbeitstag!) wurde mir dann mit Kündigung gedroht, falls ich heute keinen Sale mache. Glücklicherweise machte ich durch einen Zufall drei Sales nur 10 Minuten später, den aber mein Manager ausführte. Das System war nämlich, dass wir nur die Leute interessiert bekommen sollten und dann ging der Anruf an einen der Manager weiter und sie führten dann den eigentlichen Sale aus. Also wir hatten die Drecksarbeit, mussten uns anschreien lassen und uns sagen, lassen das wir keinen Plan haben wovon wir reden und uns f*** sollten, sie schwafelten dann am Ende noch ein wenig rum und lasen den Vertrag vor und schrieben die benötigten Informationen auf.

Wie dem auch sei, um halb 5 platzte mir dann völlig der Kragen und ich ging zu meinem Boss und sagte dass ich sofort kündigen will. Leider ging mein Temperament völlig mit mir durch und ich flippte vollkommen aus und schrie ihn an und sagte, dass ich mich nicht behandeln lasse wie ein verdammtes Stück Scheiße und dass man nichts besser macht, wenn man die Leute hier so unter Druck setzt, denn dann kann niemand mehr arbeiten, weil er völlig verängstigt ist. Man sollte uns mal lieber helfen und uns unterstützen. All die Leute, die einen den ganzen Tag am Telefon anschreien und fertig machen sind nämlich anstrengend genug. Er meinte, aber ich soll bleiben und ich könne es ja anscheinend, hatte ja schließlich grade drei Sales gemacht und es tut ihm leid und mein deutscher Akzent sei doch ein Vorteil und so weiter und sofort und nun ja, da ich verzweifelt war und Geld brauchte, überzeugte er mich schließlich und ich blieb.

Freitag in dieser Woche, wurde dann die Erste der Mädels gefeuert, die mit mir anfing (eine weitere hatte bereits gekündigt), weil sie in der Woche nur 4 Sales machte und ich sah einfach Leute am laufenden Band kommen und gehen. Die wenigsten hielten es dort länger als 2 Wochen aus. Ich war jeden Tag nach der Arbeit ebenfalls vollkommen aufgebracht und konnte mich nicht beruhigen, da man so sehr unter Druck gesetzt wurde und einfach nicht mehr zur Ruhe kam. Jeden Tag an dem wir keine Sales machte, wurden unsere Namen vorne an der Tafel  roteingekreist und wir wurden mehrmals zum Gespräch gerufen und unter Druck gesetzt.

Mir wurde schnell klar, dass dieser Job ein einziger Alptraum ist, der einen völlig fertig macht und ich bewarb mich an dem ersten Wochenende, auf einen anderen Job in dem besten Call Centre Australiens, wo auch 2 meiner Mitbewohner arbeiten, allerdings wieder im Energiebereich, denn in dieses Call Center kommt man nur mit Erfahrung.

Nach 2 weiteren schrecklichen Tagen in meinem alten Call Center, hatte ich dann zum Glück ein Vorstellungsgespräch für den neuen Job und als ich den Leuten von meinen Bedingungen in meinem alten Call Center erzählte waren sie schwer geschockt und sagten, dass sie mich niemals so behandeln würden und ich war so glücklich, als ich noch an dem gleichen Tag eine Zusage bekam.
Seit Anfang dieser Woche, arbeite ich jetzt bei Salmat, das mehrfach als bestes Call Center Australiens ausgezeichnet wurde. Dieses befindet sich direkt in der Innenstadt von Melbourne, allein 9 Stockwerke des Gebäudes sind Call Centers und Salmat arbeitet für so ziemlich alle großen Firmen in Australien, seien es die großen Supermarktketten Coles und Woolworth, Airlines, Fernsehsender, Restaurantketten, Banken und natürlich Energieanbieter.

Mir wurde von Anfang an klar gemacht, dass auch dieser Job kein Zuckerschlecken wird und dass Energie das Härteste im Telemarketing Outbound sei. Dennoch ist das Call Center völlig anders, als das wo ich davor war. Wir sitzen an Computern, wo wir Softwares haben, mit den Informationen über die Kunden, wir haben 1 Woche lang Training ins kleinste Detail über Energie, Gas und Solar bekommen, uns wurde beigebracht, wie man richtig verkauft und wie man die Leute dazu bekommt nicht aufzulegen und sie zu überzeugen. In der Mittagspause spielen wir Quiz um sich zu entspannen und nicht zu sehr in schlechte Stimmung zu gerate. Im Allgemeinen ist die Arbeitsatmosphäre total locker, man geht zusammen was trinken nach der Arbeit, macht Späße zusammen und das Wichtigste ist natürlich, dass man nicht unter Druck gesetzt wird, sondern unsere Manager alles versuchen, um einen zu helfen und zu motivieren.

Nun ja und das mache ich jetzt hoffentlich für die nächste Zeit, es sind nämlich 750$ pro Woche und wenn man es einmal schafft 5 Sales am Tag zu machen, bekommt man 32$ die Stunde.
Dennoch es ist ein wirklich ein harter Job, ihr wisst ja selbst, wie das ist, wenn euch Leute daheim anrufen und einem irgendwas verkaufen wollen. Es geht meega auf den Sack! Die meisten legen einfach auf oder sagen nur „nicht interessiert“ aber teilweise wird man auch mit „Fick dich“ und „Ich hasse euch verfickte Arschlöcher“ beschimpft und das nagt schon an einem vor allem, wenn man das 8 Stunden täglich zu hören bekommt, 5 Tage die Woche.

Nun ja Mission nun: So lang wie möglich durchhalten und stolz drauf sein, dass mein Englisch gut genug ist um 8 Stunden täglich in einem Call Centre am Telefon zu sein, mit nur Muttersprachlern um mich herum und versuchen Leuten Energie zu verkaufen.

So viel zu meinem Job. Ansonsten geht es mir sehr gut, ich liebe das Victoria Hotel immer noch sehr. Die Leute hier sind so nett und es ist wie eine große Familie, ständig hat jemand Geburtstag und man feiert oder jemand geht und man feiert oder man feiert einfach um was zu feiern!
Ansonsten letzte Woche war hier der Formel 1 Grand Prix und am Donnerstag konnte man umsonst auf die Strecke und beim Training zu schauen, das war ziemlich cool, aber ich wusste noch nicht wie verdammt laut die Autos sind wir sind schier die Ohren abgefallen!

Das Wochenende davor war das Moomba Festival (hier ist jedes aber auch wirklich jedes Wochenende ein Festival es ist unglaublich!), dabei war ein riesen Jahrmarkt um den Yarra River und es gab jeden Abend ein wunderbares Feuerwerk auf dem Fluss!
Moomba Festival

Formel 1 Grand Prix 

Formel 1 Auto

Ansonsten: – it’s Friday Babe – Let’s party!
Hoffe euch allen geht’s gut!
Ganz viel Liebe & bis bald wieder

Sonntag, 24. Februar 2013

Melbourne City Life


Hallo ihr Lieben,

habe ja schon lange nichts von mir hören lassen hier eine Eindrücke wie es mir mittlerweile in Melbourne geht.
Nachdem Jule zurück nach Sydney und anschließend nach Deutschland flog, ging es für mich von Cairns nach Melbourne, da ich die Stadt bei unserem ersten Aufenthalt einfach auf Anhieb liebte und unbedingt zurück wollte um dort Arbeit zu finden und für eine Weile zu bleiben.
Chillen aufm Federation Square


Zu Anfang war ich natürlich unsicher wie es denn so wird so ganz alleine zu sein und komplett von Null wieder anzufangen, ohne unsere Leute, mit denen wir in Sydney gelebt haben.
Ich bin in ein kleines Hostel mit so etwa 40 Leuten gezogen, etwa 15 Minuten mit der Tram außerhalb von der Innenstadt in einen ziemlich hipsten Stadtteil, der Brunswick heißt, wie sollte es auch anders sein natürlich mal wieder über einem Pub!

Das Victoria Hostel gefällt mir richtig gut, es gibt schöne große Zimmer mit  nur 4 Betten und Regalen um seinen Mist zu verstauen und das Beste…Ventilatoren (die man der Hitze auch wirklich braucht um einzuschlafen, eine Art Wintergarten mit Esstischen (sowas wie einen Esstisch hatten wir in den 3 Monaten in Forest Lodge nicht, wusste schon gar nicht mehr wie das aussieht), ein Wohnzimmer einen Balkon, eine Chillarea mit PCs also kurz gesagt man fühlt sich richtig wohl und kuschlig! Achso ja meine neue Lieblingsfernsehshow ist „My Kitchen Rules“. Das ist eine australische Kochshow, bei denen jeden Abend 1 Team aus den verschiedenen Bundesstaaten gegeneinander kochen (die Teilnehmer sind mehr oder weniger niveaulos, meistens eher weniger). Also jeden Abend von 7.30 bis 8.40 Uhr sitzen alle Mädels aus dem Hostel gebannt vor der Glotze und lästern über die Teams und das Essen und nebenbei lassen wir uns für das Abendessen inspirieren.

Mein neuer Haarschnitt & mein personal Hairdresser
Die Leute sind richtig toll, man sitzt zusammen, jeder erkundigt sich nach einem, kocht zusammen schaut zusammen fern, geht natürlich mindestens 4 mal die Woche zusammen einen trinken (mit anschleißendem Hangover Tag) oder chillt zusammen in den Park und in die Stadt. Ich dachte schon ich würde nie wieder so eine coole Gemeinschaft wie in Sydney finden, aber das hier ist fast noch besser! Ach ja ich bin durch all die Hipster, die hier in Brunswick rumrennen inspiriert worden und habe mir einen Sidecut schneiden lassen, also auf einer Seite beträgt meine Haarlänge nur noch einen Millimeter, das passiert wenn man mit einem professionellen Friseur zusammenlebt! Sorry dear Family but I love it! 













Nun zu Melbourne: die Stadt ist einfach nur der Wahnsinn! Wenn man durch die Straßen läuft sind überall Musiker und Künstler und die Menschen versprühen einfach immer gute Laune. Wenn man abends in eine Bar geht, findet man egal welcher Wochentag es ist richtig gute Live Musik oder Stand Up Comedy. Mir gefällt es einfach richtig gut hier, manchmal frage ich mich, was ich die 3 Monate in Sydney getrieben habe, nicht das Sydney nicht gut wäre aber Melbourne ist einfach um Klassen besser!


Anfang Februar war das St. Kilda Festival, Australiens größtes Free Festival. St. Kilda ist der Strandvorort und es gab 6 Bühnen mit richtig geiler Livemusik (einige davon direkt an der Promenade). Die Menschen tanzten und sangen, überall gab es gutes Essen und einen Haufen Stände mit coolen Klamotten und Schmuck.
St. Kilda Festival


Ein weiteres Highlight war der Queen Victoria Night Market. Schon bei Tag geht es da richtig ab, man kann dort Obst, Gemüse, Feinkost, Klamotten, Schmuck und eigentlich alles kaufen.
Jeden Mittwochabend gibt es dort  dann dazu noch Livemusik und man kauft sich was leckeres  zu Essen und einen Sangria und setzt sich auf den Boden und hört sich die Musik an. Letzten Mittwoch sind fast alle aus dem Victoria Hostel mitgekommen und wir hatten einen richtig guten Abend zusammen bei 25 Grad um 10 Uhr abends und guter Musik.

Vic Crew @Victoria Night Market

Gestern Abend ging es für das ganze Hostel zur Melbourne White Night. Die ganzen Gebäude im CBD wurden mit fantastischen Lightshows angestrahlt. Der Eingang der Flinder Street Station wurde zu einer Bühne umfunktioniert, auf der die ganze Nacht Musik spielte. Auf dem Federation Square wurde auf dem Fernseher Filme übertragen und es Choreographen brachten den Menschenmassen Tänze beiund so ziemlich überall in der Stadt gab es kleine Bühnen mit Musik. Auf dem Yarra River wurden die Brücken angestrahlt und in der Mitte des Flusses schwammen riesige Kugeln auf die man Botschaften an seine Freunde und Partner anstrahlen lassen konnte. Es gab Outdoorkinos mit Zombiefilmen und Künstler, die öffentlich Graffiti sprühten und Gemälde auf den Boden mahlten.
Kurz gesagt in Melbourne ging einfach die Post ab die Innenstadt war so überfüllt aber es war einfach nur der Wahnsinn und wie gesagt: alles völlig umsonst!
Ich liebe auch Melbournes kleine Gassen durch die man schlendert und überall richtig geile Streetart entdeckt, überall gibt es richtig faszinierendes Graffiti und Musiker, die in den Gassen sitzen und spielen.

White Night



Flinder Street Station
White Night mit den Vic Girls 

Nun zu der wohl einzig negativen Seite an dieser Metropole: es ist  einfach verdammt abgefuckt einen Job zu finden. Ich lebe hier mit Leuten, die 6 Jahre Bar Erfahrung haben und sie finden keinen Job als Kellner oder sonst irgendwas. Egal was man braucht mindestens 2 Jahre Erfahrung egal ob man Geschirrspüler sein will oder putzen will. Ohne nachgewiesene Erfahrung findet man keinen Job. Mein Zimmermitbewohner musste nach Frankreich zurückfliegen, weil er keinen Job finden konnte un ein anderer aus dem Hostel musste Melbourne verlassen. Melbourne ist im Moment voller Backpacker, ich habe mich die letzten Wochen auf um die 150 Jobs beworben und nur Absagen bekommen, weil es einfach immer jemanden gibt der mehr Erfahrung hat, meisten bekommt man jedoch keine Absag: es heißt „Ohjaaa klar brauchen wir eine Kellnerin, wir rufen dich am Wochenende zurück!“ und man hört nie wieder was… Das einzige wo man Arbeit findet ist in Call Centres oder Sales von Haustür zu Haustür, was aber meistens nur nach Stückzahl und nicht nach Stunden bezahlt wird und daher sehr mies ist. Das Gute ist jedoch, dass hier im Hostel alle im selben Boot sitzen, denn jeder braucht so um die 3 Wochen bis er einen Job findet und jeder sucht nach Arbeit und ist mies drauf weil einfach nichts klappt. Ich habe zum Glück einen Job in Marketing gefunden, aber dieser ist nur 12 Stunden pro Woche und reicht nur um meine Miete zu bezahlen. Ich habe aber morgen und übermorgen noch Vorstellungsgespräche und mittlerweile bin ich echt an dem Punkt an dem es mir völlig wurst ist was ich mache, ich will einfach nur viele Stunden pro Woche arbeiten, denn Australien ist wie ihr wisst verdammt teuer! Drückt mir die Daumen J


Streetart



Streetart Melbourne





Mein Plan ist noch eine Weile hier in Melbourne zu bleiben, denn hier sind echt richtig tolle Menschen im Hostel ich fühle mich total wohl und für mich ist es nichts ständig den Koffer zu packen und weiter zu ziehen und sich alle 2 Wochen wieder an eine neue Umgebung anzupassen. Ich finde es eher toll die Menschen richtig kennen zu lernen und zusammen rumzuhängen und auszugehen und Melbourne ist wirklich kein schlechter Platz um eine Weile zu verweilen.

Ganz viele Grüße von eurem Melbourne City Girl J
Alles Liebe & bis bald!